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Cultural Interviews

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Markus Kässbohrer Litigious in Nature

YouTube video: https://www.youtube.com/watch?v=y1YYlUijtp8

German

Der Stereotyp, dass nordamerikanische Geschäftsleute vor allem mit juristischen Fragen und Streitfällen befasst seien: Ich habe in dieser Hinsicht Erfahrung sammeln können im Finanzbereich. Dort speziell durch das Sarbanes-Oxley-Gesetz, das im Nachgang zur Enron-Affäre erlassen wurde. Es schreibt in extreme detaillierter Weise fest, wie ein Unternehmen seinen Jahresabschluss zu erstellen hat. Das war für uns, für Nicht-Amerikaner eine sehr, eine sehr interessante Frage. Vorher war es ein relativ wenig reglementierter Prozess. Es gab im Gesetz bestimmte Anforderungen. Wenn diese dem Buchstaben nach erfüllt worden sind, dann war das Ergebnis zertifizierbar, dann war das in Ordnung. Hinterher, nachdem man feststellte, dass mit diesem reinen Fokus auf den Buchstaben des Gesetzes zu viele Löcher offen blieben, die von bestimmten Leuten, die unter bestimmten Ergebnisdruck standen, auch ausgenutzt wurden. Hinterher ist man dann hingegangen und hat ein extrem detailliertes Gesetzeswerk geschaffen und sich in extrem detaillierter Weise mit dem Problem auseinandergesetzt. Inzwischen können Sie keinen Bleistift mehr kaufen, ohne einem strengst reglementierten Prozess zu folgen, indem alles aufgezeichnet, nachvollzogen, papiermäßig abgelegt, nachvollzogen werden muss. Das heißt, ich habe hier, im Grunde genommen, zwei...zwei Kulturen, oder zwei Welten erlebt, beide aus demselben Land. Auf der einen Seite, solange es keine Reglementierungen gab, reicht es den Buchstaben des Gesetzes zu erfüllen. Es gab nichts, was dem Geiste nach, oder was ein Sinn oder ein Ziel vorgegeben hat. Es ging nur darum den Buchstaben des Gesetzes buchstäblich zu erfüllen. Auf der anderen Seite die Reaktion auf das Ausnutzen der dadurch gegebenen Freiräume ein extrem detailliertes Gesetzeswerk, das überhaupt keine Bewegungsfreiheiten mehr lässt und in größtem Umfang auch völlig unnötig Kosten verursacht.


English

The stereotype is that North American business people are predominantly concerned with legal questions and litigations. Regarding this aspect, I have had experiences in the finance area, more specifically concerning the Sarbanes-Oxley Act that was introduced after the Enron scandal. It dictates in an extremely detailed manner how a company has to deliver its annual report. This represented for us, non-Americans a very interesting question. Before, it was a relatively little structured process. There were certain requirements in the law. If those requirements were fulfilled, then the results could be certified, and everything was alright. Afterwards, when it became obvious that this strict focus on the law left too many loopholes that certain people knew how to take advantage, when they were under pressure to fulfill their requirements. Afterwards a very detailed legislation was created that addressed this issue very extensively. Meanwhile it is impossible to buy a pencil without adhering to a strict process, in which everything has to be written down, it has to be traceable and put on paper. What I want to say is that I have experienced two cultures or “two worlds” that both originate from the same country. On the one hand, as long the requirements of the law were fulfilled, no further rules were necessary. There was nothing that restricted you. It was only important to stay within the law. On the other hand, the reaction to this misuse: an extreme detailed legislation that does not leave any leeway and which causes high and unnecessary costs.


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Authors: LouisPM, h.brinsko, orkelm.